Wie selbstbestimmt bist du?

In vielen Zeitschriften und Büchern kommt dieses Wort Selbstbestimmung vor. Ob wir beim Arzt im Warteraum gelangweilt die Zeitschriften durchforsten oder wir beim Stadtbummel beim Zeitschriftenhändler am Kiosk vorbeibummeln. Egal wo wir sind, dieses Wort verfolgt uns.

Die meisten von uns haben aber wahrscheinlich noch nie darüber nachgedacht, was es für einen selbst bedeuten könnte. Welche Tragweite könnte dieses Wort haben?

Warum finden wir es so toll, wenn wir im Klamottenladen eine riesige Auswahl an Mode haben? Das weiße T-Shirt mit Print in jeder Farbe, eine Jeans – Slim fit, Boy Friend, oder 7/8… Warum finden wir es gut, wenn wir selbst bestimmen dürfen?

Dahinter steckt ein menschliches Grundbedürfnis – die Selbstbestimmung
Wir möchten die fundamentalen Dinge im Leben gerne für uns selbst entscheiden. Es fängt beim Beruf an, geht über die Partnerwahl bis hin zur Weltreise. Auch macht es uns glücklich schon über die kleinste Kleinigkeit zu bestimmen.
Welcher Film wird heute im Kino angeschaut? In welches Lokal gehen wir zum Essen?

Diese Selbstbestimmung gibt uns etwas Wichtiges im Leben. Nämlich frei zu sein. Die Freiheit zu spüren.

Denn sind wir als Mensch nicht frei, fühlen wir uns eingeengt und eingesperrt. Dies fängt bei der Kindererziehung schon an. Möchte ich mein Kind bestrafen, dann sperre ich es in sein Zimmer ein oder bestimme für es, dass es heute nicht zum Kinderturnen gehen darf.

Im Erwachsenenalter wird oft im Beruf über meine Person bestimmt. Wann ich zur Arbeit kommen darf, wann ich wieder gehen darf. Wann ich Pause machen soll. Wie schnell ich arbeiten muss etc.

Leidet deine Lebensqualität?

Nicht selbstbestimmt und damit eingeengt leben zu müssen, nimmt uns die Luft zum Atmen. Nicht frei zu leben bringt uns massiv in unser Ungleichgewicht.

Aber daran sind wir nicht ganz unschuldig. Mit der Zeit gehen wir selbst sehr oft Verpflichtungen ein, die unsere Selbstbestimmung klein werden lässt. Wir treffen Entscheidungen, die uns nicht gut tun.

Wir suchen uns den Menschen aus, der mit uns alt werden soll. Dafür tun wir alles. Wir geben unsere Stadtwohnung auf, die wir so lieben und ziehen dafür aufs Land, weil dieser Mensch ein Naturmensch ist.

Wir versuchen mit aller Macht diesen Menschen glücklich zu machen und geben dafür unsere Bedürfnisse und somit die Selbstbestimmung auf. Wir reisen in die Berge, obwohl wir das Meer lieben.

Wir nehmen Jobs an, die uns nicht erfüllen, aber gutes Geld bringen, damit man auch ein schickes Auto oder ein großes Haus kaufen kann.

Wir gehen immer mehr finanzielle Verpflichtungen ein. Das ist im ersten Moment ganz toll. Wir können uns alles leisten. Wir fühlen uns sicher.

Wir meinen, das wäre die wahre Freiheit. Jede langfristige finanzielle Verpflichtung schränkt aber unsere Selbstbestimmung massiv ein.

Solche Beispiele kennt jeder von uns. Und im Verdrängen sind wir ja sowieso Weltmeister. Es geht schon noch… das wird schon.

Aber irgendwann wird es kompliziert und das Gefühl der Selbstbestimmung meldet sich bei uns. Wir spüren, dass wir die Bequemlichkeit vorziehen. Aber der Preis dafür ist sehr hoch.

Unsere Lebensqualität leidet täglich darunter, unsere Träume treten in den Hintergrund. Wir haben verlernt zu spüren, was uns wirklich glücklich macht.

Selbst bestimmt leben kostenlos

Es sind Dinge, die nichts kosten:
– Einen Spaziergang in der Natur – kostenlos
– Ein tolles Treffen mit Freunden – kostenlos
– Einen Spieleabend mit der Familie – kostenlos
– Ausschlafen – kostenlos

Uns muss wieder klar werden, dass wir die Wahl haben, wie, mit wem und mit welcher Zeit wir unser Leben verbringen möchten.

Denn frei und ungezwungen zu leben, das ist das wahre Glück!

Über die Autorin

Sandra Salzsieder

Mein Name ist Sandra Salzsieder, ich bin 1971 geboren und lebe in meiner Heimatstadt Biberach an der Riss.

Seit mehr als 15 Jahren darf ich meine Klienten im Schloss Gutenzell-Hürbel begleiten, wo ich in wunderschönen Räumen arbeiten darf.

Das Schloss Gutenzell-Hürbel hat ebenso eine individuelle Geschichte, wie auch jeder meiner Klienten. Ich bin dankbar, dass ich bis heute über 1.500 Klienten unterstützen durfte.