Ansteckungsgefahr!

Wahrscheinlich wird jeder bei dieser Überschrift jetzt denken, dass es um eine Krankheit geht, die ansteckend ist. Der Gedanke ist gar nicht so schlecht und nicht weit von dem Thema entfernt, was ich euch mit diesem Blog näher bringen möchte.

Erst neulich konnte ich einige Beobachtungen machen, die mir so noch nie und in dieser Häufigkeit aufgefallen sind. Seid ihr jetzt neugierig geworden? Zu recht.

Egal wo ich hingesehen habe, es kam immer wieder diese Entdeckung, die eigentlich gar keine ist. Ich rede von der Ansteckungsgefahr anderer. Was meine ich damit?

Hierzu eine Minigeschichte von mir:

Ich war bei uns im Ort in der Drogerie einkaufen. Es war relativ wenig los, da es ein heißer Nachmittag war. Ich habe also meine Einkäufe in den Korb gelegt und habe mich in Richtung Kasse bewegt, wo ein junges Mädchen dahinter stand und Ware über den Scanner zog, damit die Familie vor mir bezahlen konnte.

Das Mädchen machte den Eindruck, als hätte sie gerade die Ausbildung begonnen, da sie noch sehr unsicher und jung war. Als ich an der Reihe war, schaute sie mich an, lächelte und grüßte mich mit einem netten „Hallo“. So weit so gut. Ich hatte ein paar Kleinigkeiten, also nichts Dramatisches. Sie machte ihre Arbeit wirklich gut, bis zu diesem Zeitpunkt, als sich ein Preis auf der Ware nicht einscannen ließ. Sie hatte es mehrmals versucht, aber leider vergebens. Sie hatte den Barcode dann per Hand eingegeben, aber auch dies hat nicht funktioniert.

Ihre Atmung wurde immer schneller und man konnte ihr sichtlich ansehen, dass sie nervös wurde. Dann kam ihre Chefin dazu und meinte, dass sie sich beeilen solle, denn die Kundin möchte jetzt schließlich bezahlen. Das Mädchen war völlig hektisch und hatte sichtlich Angst. Ich hatte mir dann das Recht herausgenommen etwas dazu zu sagen. Ich ging auf die Chefin zu und sagte ihr, dass ich genug Zeit hätte und ihre Mitarbeiterin das gerne in Ruhe machen soll, denn alles andere tut ihr nicht gut. Das Mädchen hatte sich sichtlich von der schlechten Laune und dem völlig sinnlosen Zeitdruck, den die Chefin gemacht hatte, anstecken lassen. Erst als ich reagiert hatte, wurde sie ruhiger und die Chefin war erstaunt, dass ich etwas dazu sage. Zumal keine weitere Kundschaft an der Kasse stand.

Genauso ist es mir ergangen, als ich auf der zweiten Fahrspur neben einem Fahrschulauto gefahren bin und beobachten konnte, dass der Autofahrer hinter dem Fahrschulauto dicht aufgesessen ist und mit den Händen böswillig gefuchtelt hatte. Anscheinend ging es ihm zu langsam. Man konnte kurz erkennen, dass der Fahrschüler sehr nervös wurde, da der Wagen plötzlich nicht mehr geradlinig fuhr. Muss das sein, dachte ich mir?

Ebenso der Fall, dass du zur Post gehst und die Mitarbeiterin dich völlig genervt anschaut, weil sie sehr viel zu tun hat. Man konnte in der Schlange von Menschen vor mir genau spüren, dass die Luft drückend wurde und jeder ebenfalls genervt von einem Bein zum anderen wechselte und dabei vor sich hin seufzt, um zu demonstrieren, ich habe keine Geduld mehr – mach schneller – ich habe es eilig.

Ich könnte noch mehrere Beispiele nennen, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Egal wo ihr seid und was ihr macht: Lasst euch nicht anstecken!

Ist es nicht schöner, wenn das Mädchen an der Kasse Spaß an der Arbeit hat und glücklich und in Ruhe in den Feierabend gehen kann?

Ist es nicht viel besser, wenn der Fahrschüler Sicherheit hat, ohne Druck fahren kann und gut zu Hause ankommt?

Vielleicht haltet ihr eure Augen in Zukunft offen und spürt einmal hinein, wer euch ansteckt!

Über die Autorin

Sandra Salzsieder

Mein Name ist Sandra Salzsieder, ich bin 1971 geboren und lebe in meiner Heimatstadt Biberach an der Riss.

Seit mehr als 15 Jahren darf ich meine Klienten im Schloss Gutenzell-Hürbel begleiten, wo ich in wunderschönen Räumen arbeiten darf.

Das Schloss Gutenzell-Hürbel hat ebenso eine individuelle Geschichte, wie auch jeder meiner Klienten. Ich bin dankbar, dass ich bis heute über 1.500 Klienten unterstützen durfte.